Der große Gatsby

#Kulturtipps #Theater #Lokales #Musik

 05.05. um 15 Uhr & 18.05. um 19:45 Uhr | Deutsches Theater: Liebe, Obsession, Prunk und Protz, Amüsement und das Zerbrechen von Träumen in Zeiten der Prohibition und des gleichzeitigen übermäßigen Exzesses sind die Themen, die den großen Gastby bewegen ...

In seinem zeitlosen Meisterwerk, das Katharina Ramser auf die Bühne des Deutschen Theaters gebracht hat, beleuchtet der Autor F. Scott Fitzgerald die Schlachtfelder der Dekadenz und die Korruption des Wohlstands in der High Society im Amerika der 1920er Jahre. Die Geschichte dreht sich um den mysteriösen Neureichen Jay Gatsby [gespielt von Daniel Mühe], der schon seit seiner Jugend unerschütterlich in die mittlerweile verheiratete Daisy Buchanan [Gaia Vogel] verliebt ist. Durch seine glamourösen Partys und seinen zur Schau gestellten Reichtum versucht er, ihr Herz zurückzuerobern. Doch sein Plan endet in einer Katastrophe und zeigt, wie Reichtum und soziale Statusjagd die moralischen Werte und Beziehungen der Menschen verderben können.

Erwartet hatten wir ein pompöses Bühnenbild, grandiose Kostüme und fulminante Jazzmusikeinlagen. Gefunden haben wir ein praktisches, aber leider enttäuschend spartanisches Bühnenbild, tatsächlich heiße Kostüme, großartige Gesänge und einen tollen Orchester-Sound, dessen Liederauswahl unserer Ansicht nach allerdings noch ein bisschen swingende Partyluft nach oben gehabt hätte. Doch das Publikum auf der Premiere war begeistert und spendete Standing Ovations.

Alles in allem ist „Der große Gatsby“ im DT ein unterhaltsames Vergnügen mit mehr Musik als Dialogen, das aber leider davon absieht, Parallelen zu den aktuellen Problemen unserer Zeit zu ziehen, obwohl es eigentlich ein Leichtes gewesen wäre. Denn wo das Geld nicht mehr Mittel zum Zweck, sondern Selbstzweck ist, haben jegliche Moral und ein höherer Sinn das Nachsehen. Wo blinde Geldgier regiert, sind die Menschen bereit, alles um sich herum zu zerstören. So war es in den 1920er Jahren und so ist es auch heute. 

[Text: Vanessa Pegel | Foto: Thomas M. Jauk]

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