Wir befinden uns in einer Zeit der Merkwürdigkeit. Was man für sicher hielt, gerät ins Schwanken, wo man sich verwurzelt dachte, fühlt man sich plötzlich fremd, und was zuvor unmöglich schien, wird auf einmal als normal erachtet, während mancherorts links und rechts die Rollen zu tauschen scheinen. Haben wir es mit einer Gesellschaft der „Selbstgerechten“ zu tun, wie es die Politikerin Sarah Wagenknecht postuliert, oder mit einer „Generation beleidigt“ wie die Feministin Caroline Fourest konstatiert? Oder ist uns einfach nur der Sinn für den gesunden Menschenverstand und das richtige Maß der Dinge abhanden gekommen? Um in und an diesen Zeiten und ihren Widersprüchlichkeiten nicht zu verzweifeln, ist die heldenhaft-herrliche, gesellschaftskritische, selbstironische, liebe- und humorvolle Uraufführung „Pop Up [Play]“ im Deutschen Theater überaus hilfreich …
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