„Gebrauchsanweisung für Heimat“

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„Jedes Fortgehen – ganz gleich, von wem und von was – braucht Schneid. Manchmal ein bisschen, manchmal ein bisschen viel. Eine neue Heimat – oder ein neuer Mensch: lauter unbekannte Kontinente. Wer kein Glück hat, fährt mitten hinein in sein nächstes Unglück“, schreibt Andreas Altmann in seinem neuen Buch „Gebrauchsanweisung für Heimat“ ... 

[Text: Vanessa Pegel | Foto: Andreas Altmann]

 

Heimat empfinden viele Menschen als ein Klischee von gestern, das im schlimmsten Fall mit einer Prise Nationalsozialismus gewürzt ist und irgendwie zum Himmel stinkt. Doch der schreibende Nomade Andreas Altmann, dessen ursprüngliche Heimat eher einer Hölle glich, in der er von seinem Vater, seinen Lehrern und übergriffigen Priestern verprügelt wurde, macht in seinem neuen Buch deutlich, dass Heimat etwas ganz anderes sein kann: ein nicht an bestimmte Koordinaten gebundener Ort, eine Daseinsform des Wohlgefühls, wo das Herz in einem Takt schlägt, der sich wie Zuhause anfühlt. „Wenn die Erinnerung an die Heimat wie Schlangengift das Herz verseucht, so desertiere man“, schreibt der preisgekrönte Autor, der sich die Menschen am liebsten als Weltbürger*innen vorstellt, im Vorwort zu seinem neuen Buch „Gebrauchsanweisung für Heimat“. Sonja Krauß vom lauschigen „Resaturant“ Die Quelle in Rhumspringe lernte den reisenden Reporter einst auf einer Lesung in Goslar kennen und schätzen, als sie ihm in ihrer gewohnt locker-flockigen Art das Licht seiner beiseite gestellten Leselampe ausknipste, weil es sie blendete. Erleuchtet fühlte sie sich dennoch und zwar von der Wortgewalt seines Spiegel-Bestsellers „Das Scheißleben meines Vaters, das Scheißleben meiner Mutter und meine eigene Scheißjugend“, weshalb sie ihn nun zu dieser Lesung einlud, die aus Platzgründen allerdings nicht in ihrer Quelle in Rhumspringe, sondern im Live-Club Exil in Göttingen über die Bühne gehen wird.

Wo Andreas Altmann sich mit Herz und Seele wohl fühlt, da ist seine Heimat – ob das in Neu-Delhi, Brazzaville, Wien, Hanoi oder in der Sahara ist. Wir freuen uns enorm auf diesen grandios-famosen Autor mit dessen humorvollen Reiseerzählungen Stunden wie Sekunden vergehen, während man sich selber an Orten wähnt, wo man nie war, und hoffen sehr, dass er sich auch im Exil zuhause fühlen wird. Weil Heimat keine bestimmte Stadt, sondern ein Zustand ist, den jede*r für sich selbst auf seine ganz eigene Art suchen, finden und dann mit anderen teilen kann. „Der Mensch muss raus, muss weg, er soll von der Welt wissen und lernen: die intelligenteste Voraussetzung, um ein kosmopolitischer Patriot zu werden.“

Die Lesung von Andreas Altmann sollte eigentlich am 07.10.2021 im  Exil  stattfinden, musste jedoch wegen einer Bombenentschärfung verschoben werden. Sobald der neue Termin feststeht, lassen wir es Euch wissen. 

Weitere Infos: 
- über den Autor: www.andreas-altmann.com
- den Veranstaltungsort: www.exil-web.de
- die Veranstalterin: www.facebook.com/dieQuelle.fish

 

Tickets an der Abendkasse oder im Vorverkauf:
- www.exil-web.de
- post@die-quelle.fish

 

Weitere Veranstaltungen im „Resaturant“ Die Quelle in Rhumspringe:

26.09. | Lesung Hans-Joachim Wildner "Der dicke Baum" | 15 Uhr 
Lesung für Vorschul- bzw. Grundschulkinder
im Anschluss Basteln mit Fasshausers KreativShop
Eintritt frei, Hutspende für Bastelmaterial
 
02.10. | "Der Osten trifft den Westen in einer höchst bizarren Szenerie" | 20 Uhr
Hits aus Schlagerlotterie und Beatclub 
serviert wird Ketwurst und Curry36-Wurst
Eintritt frei
 
10.10. | "Hot Docs" | 14 Uhr
Die Hot Docs sind zurück aus der Corona-Zwangspause! Geimpft und gut gelaunt verschreibt die Ärzteband endlich wieder die Megahits der 60er und 70er – rezeptfrei und ohne Voranmeldung. Sie laden ein zu einer Zeitreise, in der beliebte Stücke der Rockgeschichte und aus der Flower-Power-Zeit gespielt werden. Für viele war es die beste Zeit ihres Lebens: die Mädchen trugen wallende Gewänder, die Jungs banden ihre langen Haare mit dem Stirnband zusammen, dein Feind war das Establishment. Die Liebe war frei und die Musik wurde noch von Hand gemacht. 

Die Hot Docs bringen Euch in die Zeit zurück, als man in San Francisco noch Blumen im Haar trug, als Bob Dylan und Barry McGuire Protestsongs zur Akustikgitarre sangen, Slow-Hand Clapton den Blues spielte und man bei traurigen Liedern von James Taylor oder Neil Young am Lagerfeuer schmuste. Ihr werdet die Lieder von Folkrockpoeten hören und fetzige Lieder der Beatles und Stones. Rock‘n Roll bis der Arzt kommt – bei den schnellen Nummern von Little Richard, Bill Haley, Chuck Berry oder Elvis tanzen die Endorphine im Blut Pogo. 

Da die Bandmitglieder bereits seit vielen Jahren gemeinsam Musik machen, sitzt bei ihnen nicht nur jeder medizinische, sondern auch jeder musikalische Handgriff. Die Hot Docs sind: Stefan Könsgen (Gesang, Akustikgitarre, Harp, Bass, Kazoo, Percussion), Borwin Bandelow (Gesang, Akustikgitarre, Bass, Harp), Wolfgang Streich (Drums, Perkussion, Gesang), für den leider ausgeschiedenen David Paz (Gesang, Gitarre) ist ab sofort Dag Beier (Gesang, Keyboard) mit dabei. 

 
16.10. | Speed-Dating in der Blind-Version | 20 Uhr
Eintritt frei - ohne Anmeldung bei post@die-quelle.fish keine Teilnahme möglich
 
24.10. | Halloween-Kinderbasteln mit Fasshauers KreativShop | 16 Uhr
Eintritt frei, Hutspende für Bastelmaterial
 
30.10. | Clubkino Robert Rodriguez "From dust till dawn" | 20 Uhr
wenn Halloween dann so
Eintritt frei für Clubmitglieder, Clubbeitrag einmalig 3,50€
 
13.11. | Clubkino anlässlich des Mauerfalls am 09.11. | 20 Uhr
Billy Wilders 1-2-3
Eintritt frei für Clubmitglieder, Clubbeitrag einmalig 3,50€
 
20.11. | EIWA gastiert an der Rhumequelle
Eintritt frei
 
28.11. | Rhume-Boßeln | 13 Uhr
Treffpunkt und Ausgabe der Strecke: "Resaturant" die Quelle. Vorherige Anmeldung bei post@die-quelle.fish notwendig, damit die Gruppen durch den Starter zusammengestellt werden können.
 
04.12. | Clubkino Ghost Ship - Das Geisterschiff, 2002 Steve Beck | 20 Uhr
basierend auf der Geschichte des am 04.12.1872 aufgefundenen, führerlos und menschenleer treibenden, Frachtseglers Mary Celeste
Eintritt frei für Clubmitglieder, Clubbeitrag einmalig 3,50€
 
11. & 12.12.  | Ausstellung der Rhumequellen-Fundstücke
Eintritt frei
 
19.12. | Frank Bode gastiert im "Resaturant" 
"Piet, der Weihnachtspirat" für Kinder und Familien ab 17.00 Uhr
"Es ist soweit" für alle die noch da sind oder ab 19.00 Uhr "zusteigen"
Eintritt frei - Hutspende für den Musiker
 
25.12. | Clubkino "Schöne Bescherung" | 20 Uhr
mit irgendwas zu essen, was definitiv besser ist als ein verkorkster Truthahn
Eintritt frei für Clubmitglieder, Clubbeitrag einmalig 3,50€
 
01.01. | Katerfrühstück | 12.00 bis 17.00 Uhr
von 1€ für Rollmops bis 10€ für Buffet

 

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