Der Hund muss raus

#Kulturtipps #Theater #Lokales

Letzten Freitag zog ich meine cham­pagnerfarbene Anzughose an, holte mir ein alkoholfreies Bier für den Weg und ging mit mir selbst ins Theater. Ziemlich spät dran fand ich gerade noch meinen Sitzplatz, bevor das Licht ausging. Dann fielen mir die vielen Kronenkorken auf der imposant gestalteten Bühne ins Auge ...

[Text: Jana Herbst | Foto: Thomas Müller]

Im Mittelpunkt steht das Thema Suchterkrankung. Das Stück basiert auf den wahren Geschichten von vier zum Teil ehemals u. a. von Opium, Kokain, Alkohol, Speed und LSD Abhängigen. Es berichtet davon, wie die Betroffenen in ihrer eigenen Welt gefangen sind, weil sie in unserer Gesellschaft weder gewollt noch gesehen werden und es daher keinen Platz für sie gibt. 

Der Autor des Stückes Philipp Löhle schafft es, die Balance zwischen lebensnahen Erzählungen, Humor, Verständnis und Stille zu halten, während die Schauspieler*innen des Deutschen Theater die Lebensgeschichten der Protagonist*innen, ihre Gedanken und Erlebnisse auf rührende Art und Weise auf die Bühne bringen. Durch die unterschiedlichen optischen Dimensionen und verschiedenen Lichteffekte verwandelt sich das Setting während der Vorstellung in ein wunderschönes, immer wieder anders schimmerndes Bühnenbild, das zum Teil durch dramatische Musik und lautes Trommeln untermalt wird. Nach dem Stück ging ich berührt und nachdenklich nach Hause und stellte mal wieder fest, dass ein Theaterbesuch etwas ganz Wunderbares ist, weil er es immer wieder schafft, spielerisch und bunt gesellschaftskritische Fragestellungen in den Mittelpunkt zu rücken und neue Perspektiven aufzuzeigen.

 

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